Sexualität ist in erster Line ein Teil der Persönlichkeit - ganz individuell, von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich in der Bewertung, im Selbst-Verständnis, in der Ausprägung … Zur Sexualität gehört Selbst-Liebe ebenso, wie die Geschlechtsidentität, Bedürfnisse, Phantasien, Wünsche, Neigungen.
Sexualität ist zudem ein wichtiger Bestandteil einer lebendigen Partnerschaft - manchmal über- manchmal unterbewertet - doch Sexualität ist weit mehr als "nur" Vereinigung. Sexualität in der Paarbeziehung bedeutet, Körperlichkeit und Sinnlichkeit auszudrücken und mit dem Partner / der Partnerin zu leben - in welcher Form auch immer.
Hier solltest Du Dir / solltet Ihr Euch im Vorfeld darüber im Klaren werden, ob das mitgebrachte Thema nur Dich oder die Paarbeziehung betrifft. Wenn das Thema nur Dich betrifft, komme bitte alleine ohne Deinen Partner / Deine Partnerin. Betrifft das Thema Eure Paarbeziehung, kommt bitte zu Zweit - Paarthemen lassen sich schwer verändern, wenn nur einer von beiden "am Strang zieht" ...
Zur Sexualität gehören auch Themen, die die körperliche Funktion betreffen und manchmal als "gestört" empfunden werden - betreffend Orgasmus oder Erektion - oder auch besondere Ausdrucksformen der Libido und vieles mehr.
Dabei muss eine sogenannte "Störung" nicht notwendigerweise eine Krankheit oder eine "Andersartigkeit" bedeuten - oft ist eine "Störung" einfach nur eine vorübergehende und veränderbare Blockade in unserem Empfinden - und manchmal ist eine "Störung" auch gar keine "Störung" ...
Themen der Sexualität in Bezug auf die Funktion des Körpers (physische Ebene) können betreffen ...
• Orgasmus
• Erektion
• mangelnde Lust oder Unlust
• allgemeine Themen der körperlichen Empfindungen
Themen der Sexualität auf der psychologischen Ebene können betreffen ...
• mangelnde Lust oder Unlust
• sexuelle Vorlieben, Wünsche, Bedürfnisse, Phantasien, ...
• fehlender Spaß am Sex
• Versagensängste
• Unsicherheit bzgl. der eigenen Geschlechtsidentität
Themen der Sexualität auf der sozialen (Beziehungs-) Ebene können sein:
• unterschiedliche Vorlieben, Wünsche, Bedürfnisse, Phantasien, ...
• mangelnde Lust oder Unlust (auf den Partner / die Partnerin)
• Sexualität als Eltern
• fehlender Spaß am Sex
• Versagensängste
• Untreue / Fremdgehen / Affären
• Polyamourie
• Unsicherheit bzgl. der eigenen Geschlechtsidentität, der des Partners / der Partnerin oder eines Kindes
Obwohl es hier oft auch und gerade um den (körperlichen) Intimbereich geht, sind Intimität und Sexualität durchaus voneinander unabhängig. Zwar kommt vor der Sexualität meist die Intimität - aber es kann durchaus auch sein, dass die Intimität erst mit der Sexualität entsteht oder wächst. Und dies gilt nicht nur für zwischenmenschliche Begegnungen, sondern vor allem für die Begegnung mit dem Selbst, dem eigenen Körper, den eigenen Gefühlen.
Sexualität ist mehr als "nur" "Vereinigung". Und lebendige Sexualität zeichnet sich nicht durch die Zahl der ausgeübten Stellungen oder durch Quantität aus. Ja - mehr noch - Sexualität existiert nicht nur in Verbindung mit dem Partner, sondern lebt auch und gerade durch unser Selbst-Verständnis - durch unsere Fähigkeit uns selbst so anzunehmen, wie wir sind - durch unsere Selbst-Liebe. So gehört zur körperlichen Ebene der Sexualität auch ein liebevoller und respektvoller Umgang mit sich selbst, mit dem eigenen Körper, mit dem eigenen Intimbereich. Und in der Paarbeziehung natürlich auch der respektvolle und liebevolle Umgang mit dem Partner / der Partnerin.
Dazu gehört auch eine seelische, eine Gefühlsebene. Eine Ebene, auf der Gefühle auch ausgetauscht werden. Dazu gehört Offenheit. Und Intimität. Und Liebe.
Ganz gleich, welche Ebene Dich gerade beschäftigt, in welcher Form Du Dich in Deiner Sexualität nicht oder nicht vollständig ausdrücken, ausleben kannst oder in welchem Bereich Du glaubst beeinträchtigt zu sein - es gibt kaum etwas, das nicht verändert werden kann - sofern körperliche/medizinische Ursachen ausgeschlossen werden können.